König Jigme Singye Wangchuk hatte schon vor drei Jahren erklärt, er werde zugunsten seines ältesten Sohnes abdanken und eine Öffnung des Landes einleiten. Am 6. November wurde nun der 28-jährige Jigme Khesar Namgyel Wangchuk feierlich zum fünften „Drachenkönig“ gekrönt – Bhutan bezeichnet sich selbst als Land des Donnerdrachens.
Der in Oxford ausgebildete junge Monarch besitzt in der Bevölkerung bereits große Sympathien. Er soll nun die von seinem Vater eingeleitete sanfte Demokratisierung fortführen, wobei der Großteil der etwa 700.000 BewohnerInnen des kleinen Himalaya-Reiches – und Schwerpunktlandes der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit – von Demokratie und Öffnung nicht viel wissen will.
Im vergangenen März gewann die royalistische Partei für Frieden und Fortschritt haushoch, und der erste gewählte Regierungschef Bhutans ist ein enger Vertrauter des Königshauses.